Chris - Eine kleine Biographie


Meine Geschichte:

Wie ich Eingangs bei meiner Kurzvorstellung schon erwähnte, bin ich 30 Jahre alt - also in einer Zeit aufgewachsen in der uns die Welle der antiautoritären Erziehung noch bevorstand. Und selbst als sich in den Großstädten langsam der Gedanke der gewaltfreien Kindererziehung durchsetzte war auf dem flachen Land die Prügelstrafe teilweise durchaus noch Usus.

So erlebte ich noch in der dritten Grundschulklasse Ohrfeigen und Stockschläge auf den Po als legitime Strafe für ungezogene und faule Schüler. Und war man selbst davon betroffen und die Eltern bekamen davon Wind, gab es in manchen Familien daheim noch zusätzlich was hintendrauf. Zumindest wurden die Methoden der meist älteren Lehrer von den Eltern gebilligt.

Ich selbst wurde relativ gewaltfrei erzogen, da meine Mutter aufgrund ihrer eigenen Kindheit Gewalt absolut ablehnte. Jedoch blieb auch ich nicht ganz vom gefürchteten Povoll verschont. So bezog ich meine erste Tracht auf den Hintern von meinem Großvater, als ich mit Äpfeln nach ihm warf. Ein andermal wurde mir von meiner Großmutter der Po ordentlich versohlt als ich über drei Stunden zu spät von der Schule heimkam und sie derweilen mit dem Essen auf mich wartete und sich Sorgen machte. Dennoch kann ich behaupten, daß ich eine glückliche und unbeschwerte Kindheit erlebte. War sie doch von Liebe und Zuwendung geprägt. Die beiden Fälle, als ich Haue bezog, waren eine Ausnahme und irgendwie auch gerecht.

Diese Erlebnisse habe sich tief in mein Gedächtnis eingeprägt und bestimmt auch ihren Teil zu meiner weiteren Entwicklung beigetragen. Als Schlüsselerlebnis jedoch betrachte ich eine Begebenheit der ganz besonderen Art - es war, als ich Zeuge wurde, wie eine Schulkameradin von ihrem Vater eine Tracht Prügel auf den nur mitErziehung einem dünnen Höschen bedeckten Po bezog. Eher unfreiwillig bekam ich einen so intimen Einblick, denn eigentlich wollte ich sie nur wie vereinbart abholen und wurde von der Mutter hereingelassen. Vom Flur aus dann konnte ich in das Kinderzimmer einsehen, aus dem Wehgeschrei und die eindringliche Stimme des Vaters drang. Unterlegt wurde das alles von lauten Klatschgeräuschen, die von der Hand des Vaters herrührten, auf dessen Knien meine damals 12jährige Schulkameradin lag. Es war ein unglaublich törichter Anblick, der sich mir darbot, aber ich konnte und wollte auch nicht wegsehen. Die Szenerie zog mich in ihren Bann und faszinierte mich auf eine ganz eigenartige Weise.

Dieses Erlebnis spielte sich vor meinen Augen immer wieder ab und ich habe es bis zum heutigen Tag nicht vergessen. Damals konnte ich meine Gefühle in diesem Augenblick noch nicht einordnen, aber heute verstehe ich es und glaube fast, daß ich dieses Mädchen in diesem Augenblick liebte.


Die Gegenwart:

Aus heutiger Sicht sind derartige Erziehungsmethoden sicherlich verwerflich, aber sie hinterließen bei mir einen bleibenden Eindruck. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben sie zu meiner sexuellen Neigung beigetragen. Ob sie wirklich das auslösende Moment waren wird sich vermutlich nie beantworten lassen. Aber das ist irgendwie auch nicht mehr wichtig. Heute akzeptiere ich meine Neigung und betrachte es als Privileg, sie auch ausleben zu können.

Es ist mir auch sehr wichtig zu betonen, daß ich trotz der Gerechtigkeit meiner eigenen damals bezogenen Hiebe heute mein eigenes Kind nie schlagen würde - im Gegenteil, ich lehne es ab! Bei Menschen, die in ihrer eigenen Kindheit oft nur Brutalität und Mißhandlungen als fragwürdigen Ersatz für Liebe und Zuwendung sahen und erlebten, kann sich dies in einen krankhaften Sadismus im Erwachsenenalter äußern. Oftmals müssen dann die eigenen Kinder das selbe durchmachen, wie die Eltern in der eigenen Kindheit. Diese Menschen sind in meinen Augen krank und ihnen muß geholfen werden. Bei mir jedoch entwickelte sich aus den Erlebnissen in der Kindheit ein Hang zur Flagellomanie, der sich in Liebe und Zuwendung zu meiner Partnerin äußert.

Nach einer regelrechten Irrfahrt bin ich bei meiner jetzigen Partnerin gelandet und kann heute von mir wohl behaupten, daß ich eine glückliche und befriedigende Sexualität habe. Ermöglicht hat mir das zum größten Teil meine Homepage, durch die ich auch meine jetzige Partnerin kennenlernte. Und durch meine Partnerin fand ich auch zu mir selbst.

Vorher habe ich sehr viel experimentiert, mich an zum Scheitern verurteilten "normalen" Beziehungen versucht und die skurrilsten Sachen ausprobiert. Dabei konnte ich sehr viele Erfahrungen sammeln, unterschiedliche Menschen kennenlernen und schließlich auch ein bißchen zu mir selbst finden. Lange wußte ich auch nicht, ob ich nun zum "Bottom" oder zum "Top" geschaffen bin und es wirklich das ist was ich suche. Immer hat mir aber dabei das allerwichtigste gefehlt: Die Liebe!

Liebe gehört für mich untrennbar zu meiner Neigung. So erklärt es sich dann auch, daß ich es als Privileg betrachte, eine liebe Partnerin zu haben, mit der ich neben vielen anderen Dingen auch meine Neigung teilen darf.

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